Die Wahrheit über Wärmepumpen: 7 Mythen im Faktencheck

Die Wahrheit über Wärmepumpen: 7 Mythen im Faktencheck

  • 2. Dezember 2023
  • Thore Dücker
  • Lesezeit: 5 Minuten

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In den letzten Jahren haben Wärmepumpen einen regelrechten Hype erlebt. Sie gelten als umweltfreundliche Alternative zu Heizungssystemen, die auf fossilen Brennstoffen basieren. Doch neben den positiven Aspekten gibt es auch viele Mythen und Fehlinformationen über Wärmepumpen im Umlauf. In diesem Artikel werden wir sieben dieser Mythen aufdecken und klären, was wirklich Fakt ist.

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Mythos 1: Wärmepumpen verbrauchen zu viel Strom

Richtig ist, dass Wärmepumpen für ihren Betrieb Strom benötigen. Jedoch heizen Wärmepumpen nicht mit Strom, sondern nutzen ihn lediglich für den Betrieb des Kompressors und der Ventilatoren. Dabei verbrauchen moderne Wärmepumpen deutlich weniger Energie als herkömmliche Heizungssysteme, die auf fossilen Brennstoffen basieren. Die eigentliche Wärmeenergie beziehen sie aus der Umwelt, sei es aus dem Grundwasser, dem Erdreich oder der Umgebungsluft.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Wärmepumpen effizienter arbeiten, wenn sie niedrigere Vorlauftemperaturen erzeugen müssen. Die Vorlauftemperatur ist die Temperatur des Heizwassers oder der Wärmeträgerflüssigkeit, die von einer Wärmepumpe erzeugt und in das Heizungssystem eines Gebäudes eingespeist wird.

Insgesamt beträgt der Anteil des Stromverbrauchs für die Wärmeerzeugung bei Wärmepumpen durchschnittlich nur etwa 25 %, während etwa 75 % der Energie aus der Umwelt stammen. Wenn jedoch eine höhere Vorlauftemperatur erforderlich ist, um deine Räume zu heizen, steigt der Stromverbrauch entsprechend an.

Mythos 2: Wärmepumpen sind in ihrer Anschaffung zu teuer

Tatsächlich sind die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe im Vergleich zu fossilen Alternativen wie Gasheizungen höher. Die genauen Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Art der Wärmepumpe, der benötigten Leistung und den Installationskosten. Allerdings wird die Anschaffung durch staatliche Fördermittel unterstützt, wodurch ein großer Teil der Investitionskosten ausgeglichen wird.

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Neben den Investitionskosten sind die Energiekosten, also das Geld, das für den Strom ausgegeben wird, von entscheidender Bedeutung. Die Energiekosten einer Wärmepumpe sind selbst bei höheren Vorlauftemperaturen und entsprechend hohem Stromverbrauch meist niedriger als bei herkömmlichen Heizsystemen. Trotzdem besteht die Möglichkeit diese Kosten deutlich zu reduzieren, indem man sein Haus energetisch sanieren lässt oder den selbst produzierten Strom einer PV-Anlage nutzt.

Studien haben gezeigt, dass Wärmepumpen, insbesondere bei einer weiteren Senkung der EEG-Umlage und einer Steigerung der CO2-Abgabe, nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch deutlich besser abschneiden als Gasheizungen. Es ist wichtig, die Gesamtkosten über die Lebensdauer der Anlage zu betrachten. Obwohl die Anschaffungskosten höher sein können, gleichen die langfristigen Einsparungen bei den Energiekosten diesen Unterschied in der Regel aus, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führt.

Mythos 3: Wärmepumpen sind nur für Neubauten geeignet

Dies ist nicht korrekt. Der Mythos basiert auf der Annahme, dass Wärmepumpen nur in Gebäuden mit modernen Dämmungsstandards effizient sind. Dies ist zum Teil korrekt, da eine gute Wärmedämmung die Vorlauftemperatur senkt, allerdings können Wärmepumpen auch in der Regel in bestehenden Gebäuden effizient eingesetzt werden, ohne diese sanieren zu müssen. Eine gute Wärmedämmung ist zwar vorteilhaft, aber oft reichen bereits einzelne Dämmmaßnahmen oder der Austausch von Heizkörpern aus, um die Vorlauftemperatur der Wärmepumpe bei maximal 55 Grad Celsius zu halten. Tatsächlich gibt es in Deutschland einen großen Bestand an älteren Gebäuden, in denen der Einsatz von Wärmepumpen ein großes Potenzial für die Energiewende bietet.

In jeden Fall sollte man beim Einsatz von Wärmepumpen in Bestandsgebäuden jedoch prüfen welche Sanierungsmaßnahmen die Effizienz der Wärmepumpe steigern können, da sich diese Investition oft schon nach kurzer Zeit rentieren.

 

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Mythos 4: Wärmepumpen sind laut und störend

Die Lautstärke einer Wärmepumpe ist abhängig von ihrer Art und kann gegebenenfalls so minimiert werden, dass der Wohnkomfort nicht beeinträchtigt wird. Wasser- und Solewärmepumpen sind in ihrem Betrieb praktisch geräuschlos. Luftwärmepumpen hingegen produzieren durch den Ventilator beim Ansaugen der Luft ein Strömungsgeräusch von etwa 40 bis 60 dB. Jedoch müssen auch Luftwärmepumpen den Wohnkomfort dabei nicht stören und können problemlos in Wohngebieten eingesetzt werden. Als offizieller Partner von WOLF installieren wir von Alteon außerdem nur qualitativ hochwertige Wärmepumpen mit geringer Lautstärke.

Die Lautstärke hängt weiterhin von der Bauweise der Wärmepumpe, der Positionierung und der Wärmequelle ab. Die folgende Tabelle ordnet die Lautstärke einer Luftwärmepumpe mit anderen bekannten Geräuschen ein.

Um die Lautstärke von Luft-Wärmepumpen bestmöglich zu reduzieren, können verschiedene Konstruktionen in Erwägung gezogen werden. Letztendlich sind hier jedoch auch die baulichen Gegebenheiten zu berücksichtigen.

Bei einer Aufstellung im Innenbereich – wie etwa im Keller oder in der Garage – ist das Risiko einer möglichen Lärmbelästigung geringer. Hier spielt vor allem der Untergrund eine wichtige Rolle. Ein Betonsockel mit schalldämpfender Gummimatte kann hier beispielsweise gut Geräusche minimieren. Des Weiteren sollten die Ansaug- und Abluftöffnungen weder direkt unter dem Schlafzimmer liegen noch zu groß sein, um eine unnötige Steigerung der Lautstärke zu vermeiden. Zu guter Letzt kann auch eine Schallschutztür Abhilfe verschaffen.

Wird die Wärmepumpe im Außenbereich aufgestellt, ist vor allem die Positionierung von Bedeutung. Hierbei sollte ein Mindestabstand von 3 Meter zum Nachbarn berücksichtigt werden sowie keine Aufstellung in unmittelbarer Nähe des Schlafzimmerfensters.

Insgesamt ist es also sehr gut möglich, eine Wärmepumpe so zu installieren, dass sie den Wohnkomfort nicht beeinträchtigt.

Mythos 5: Eine Wärmepumpe ist nicht klimafreundlicher als eine Gasheizung

Dieser Mythos basiert auf der Annahme, dass Wärmepumpen Strom benötigen, der oft aus fossilen Quellen stammt. Tatsächlich sind moderne Wärmepumpen äußerst effizient und können einen Großteil ihrer Energie aus erneuerbaren Quellen wie Sonne, Wind und Wasserkraft beziehen. Dies macht sie zu einer deutlich umweltfreundlicheren Option im Vergleich zu Gasheizungen, die fossile Brennstoffe verbrennen und somit mehr CO2-Emissionen verursachen. Der ökologische Vorteil von Wärmepumpen wird umso größer, je mehr erneuerbare Energiequellen im Strommix verwendet werden. Wie du deine Wärmepumpe am besten mit einer PV-Anlage kombinieren kannst, erfährst du hier.

Mythos 6: Wärmepumpen funktionieren nur mit Fußbodenheizung

Dies ist jedoch nicht der Fall. Wärmepumpen können mit verschiedenen Heizsystemen wie Radiatoren oder Fan-Coil-Units kombiniert werden. Es ist wichtig zu beachten, dass die Effizienz einer Wärmepumpe von der Vorlauftemperatur des Heizsystems abhängt. Fußbodenheizungen haben in der Regel niedrigere Vorlauftemperaturen, was die Effizienz der Wärmepumpe steigert. Dennoch können Wärmepumpen so dimensioniert werden, dass sie auch mit anderen Heizsystemen effektiv arbeiten.

Mythos 7: Wärmepumpen eignen sich nicht für Mehrfamilienhäuser

Wärmepumpen können in Mehrfamilienhäusern genauso effizient eingesetzt werden wie in Einfamilienhäusern. Die richtige Dimensionierung und Planung sind entscheidend, um den Wärmebedarf aller Wohnungen zu decken. In Mehrfamilienhäusern kann auch die gemeinsame Nutzung von Wärmepumpen sinnvoll sein, um die Effizienz weiter zu steigern. Durch die Installation von Wärmemengenzählern können die Kosten fair auf die Bewohner verteilt werden, was die Nutzung von Wärmepumpen in Mehrfamilienhäusern noch attraktiver macht.

Fazit

Es gibt viele Mythen und Fehlinformationen über Wärmepumpen im Umlauf. Die Fakten zeigen jedoch, dass Wärmepumpen eine effiziente und umweltfreundliche Möglichkeit sind, Gebäude zu beheizen. Sie verbrauchen weniger Energie als fossile Heizungssysteme und führen langfristig zu Kosteneinsparungen.

Auch wenn die Anschaffungskosten höher sind als die von herkömmlichen Heizungssystemen, kann die Rentabilität einer Wärmepumpe durch staatliche Förderungen und die Kombination mit einer PV-Anlage zusätzlich erhöht werden.

Wärmepumpen eignen sich sowohl für Neubauten als auch für bestehende Gebäude und können mit einer sorgfältigen Planung und Installation in den meisten Häusern problemlos realisiert werden, ohne den Wohnkomfort zu stören.

Es ist wichtig, sich von den Mythen nicht abschrecken zu lassen und sich umfassend über die Möglichkeiten und Vorteile einer Wärmepumpe zu informieren. Mit einer gut geplanten und dimensionierten Wärmepumpen-Anlage kannst du deinen Beitrag zum Klimaschutz leisten und langfristig von den Kostenvorteilen einer effizienten Heizung profitieren.

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